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Wie ist es ein PhD Student/Doktorand zu sein?

“Geduld ist bitter, aber sie trägt süße Früchte.”- Jean Jacques Rousseau

 Als PhD-Student, auch Doktorand genannt, formulierst du wissenschaftliche Fragen und versuchst diese zu beantworten. Die Zeitspanne eines PhD-Studiums kann zwischen drei bis fünf Jahren betragen, abhängig von dem Land und der Universität des Erwerbs des Doktortitels. Zum Beispiel in Schweden hat das PhD-Studium insgesamt eine Länge von vier Jahren. Ich bin PhD-Student im dritten Jahr an der Universität Lund in Schweden (https://www.vibrant-itn.eu/blog-post/mapping-group-a-streptococcus-pyogenes-and-human-plasma-protein-interactions/). In diesem Blogeintrag möchte ich gerne meine Erfahrungen als PhD-Student mit euch teilen.

 

Meine Arbeit

Meine Arbeit besteht hauptsächlich aus Labor- und Büroarbeit. Im Labor führe ich größtenteils Experimente durch und meine Büroarbeit besteht daraus Experimente zu planen, Protokolle zu schreiben, Reagenzien zu ordern und Daten zu analysieren. Am meisten genieße ich die Laborarbeit. Insgesamt ist die Arbeitsbelastung sehr variabel. Einige Tage sind sehr anstrengend insbesondere an sehr langen Tagen im Labor. Vor allem an Tagen, an denen ich versuche, ein neues Protokoll zu optimieren oder ich mehrere Versuche gleichzeitig durchführe. An einigen Tagen habe ich leider keine Zeit Laborarbeit durchzuführen, sondern bin sehr beschäftigt im Büro damit Präsentationen vorzubereiten, wissenschaftliche Artikel zu lesen, Informationen daraus zu sondieren und auch selbst Artikel zu schreiben. Besonders herausfordernde Zeiten sind, wenn ein Experiment scheitert. Die Überwindung dessen kann zügig vonstattengehen, aber auch mal lange dauern. Doch jedes Scheitern ist auch ein Ergebnis, anhand dessen ich zunächst selbst versuche den Fehler (im Experimentdesign) zu beheben. Wenn dies nicht funktioniert, dann diskutiere ich meine Experimente und Ergebnisse mit meinen Kollegen und Betreuern, um eine Lösung zu finden. Dies sind die Momente, in denen ich versuche, geduldig und ruhig zu bleiben. Dadurch bin ich in der Lage meine Ergebnisse aus diversen Blickwinkeln zu betrachten und mit verschiedenen Ansätzen eine Lösung zu finden.

 

Publikationen

Als Wissenschaftler publizieren wir unsere Ergebnisse in wissenschaftlichen Artikeln in einem breiten Spektrum von Journalen. Es gibt verschiedene Artikelformen wie Reviews, wissenschaftliche Artikel und Protokolle. Reviews sind umfangreiche Zusammenfassungen des aktuellen Stands der Forschung zu einem bestimmten Thema. Während meiner Anfangszeit meines PhD-Studiums habe ich ein Review publiziert (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=sounak+chowdhury). Dafür habe ich viele wissenschaftliche Artikel gelesen und einen tiefen Einblick in mein Forschungsthema erlangt. Neue Erkenntnisse werden dahingegen in wissenschaftlichen Artikeln publiziert. Ich habe einige Erkenntnisse meiner Forschung bereits in dieser Form publiziert (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=sounak+chowdhury). Nach meiner Meinung ist es eine interessante Erfahrung, denn es beinhaltet nicht nur das Schreiben eines Papers, sondern auch andere Aktivitäten. Zum Beispiel gehört dazu die Selektion des passenden Journals für mein Manuskript und Gutachter sowie die Vorbereitung eines Begleitschreibens für den Editor, um die Relevanz meiner Arbeit zu verdeutlichen. Darüber hinaus ist es nicht immer das erste Journal, in welchen man sein Manuskript einreicht, welches dieses auch (mit Änderungswünschen) akzeptiert. Oft verlangen die Gutachter Veränderungen oder zusätzliche Experimente, welche in einem bestimmten Zeitrahmen zu absolvieren sind.

 

Öffentlichkeitsarbeit

Auf Konferenzen, Seminare und Kongressen präsentieren wir Wissenschaftler unsere Arbeit. In der Tat ist es eine großartige Erfahrung an solchen Konferenzen teilzunehmen. Es hilft mir die Arbeit anderer Wissenschaftler zu verstehen und von Ihnen zu lernen. Dabei genieße ich die Möglichkeit mich mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft meines Fachbereichs auszutauschen, zu diskutieren und zu interagieren. Durch die fortlaufende Pandemie war es mir bisher nicht möglich an vielen Konferenzen teilzunehmen. Dieses Jahr werde bei der Konferenz World Microbe Forum 2021 (https://www.worldmicrobeforum.org/) meine Forschung als Vortrag präsentieren. Ich bin aufgeregt und freue mich bereits meine Forschung zu teilen und nützliches Feedback zu erhalten. Wir, als ViBrANT-Team, organisieren ebenfalls eine Konferenz zur viralen und bakteriellen Adhäsion (15. bis 16. Juli 2021). Beiträge von eingeladenen Referenten und ESR’s thematisieren eine Bandbreite von Pathogenese bis hin zur Mikrofluidik. Du bist herzlichen willkommen an dieser interdisziplinären Konferenz teilzunehmen. Informationen findest du unter: https://www.vibrant-itn.eu/vibrant2021-conference/

 

Während meines PhD-Studiums habe und werde ich vielzählige Herausforderungen begegnen, doch bei der Lösungsfindung gewinne ich jedes Mal neue Erkenntnisse. Genau deshalb genieße ich mein PhD-Studium!

 

 

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